Die Entführung der Sabinerinnen – Il ratto delle Sabine

Die Geschichte um die Entführung der Sabinerinnen gehört zu den ältesten Ereignissen in der Geschichte Roms und ist von Legenden umwoben. Der Überlieferung nach wandte sich Romulus nach der Gründung Roms an die benachbarten Völker, unter anderem an die Sabiner, um Bündnisse zu schließen und Frauen zu gewinnen, mit denen er die neue Stadt bevölkern konnte. Auf ihre Ablehnung reagierte er mit einer Täuschung: Er veranstaltete ein großes Spektakel, um die Bewohner der Region anzulocken und ihre Frauen zu entführen.

Die Entführung der Sabinerinnen gehört zu den ältesten Ereignissen in der Geschichte Roms und ist eng mit Rieti und dem Gebiet Sabina verbunden. Auf dem Reisefotografie-Blog von Claudio Salvati Photography.
Pietro da Cortona: Entführung der Sabinerinnen

Die Consualia-Spiele

749 v. Chr. beschloss Romulusdaraufhin, feierliche Spiele, genannt Consualia, zu veranstalten, die dem Gott Consus gewidmet waren, auch weil – angeblich – dieser ihm die Idee mit der Entführung gegeben hatte.

Während der Feierlichkeiten nahm Romulus seinen Platz in der Menge ein, und auf das vereinbarte Signal hin zogen seine Männer ihre Schwerter und nahmen die unverheirateten Töchter der Ceninensi, Crustumini, Antemnati und Sabini gefangen, während ihre Väter aus der Stadt flohen und Rache versprachen.

Plutarch, ein antiker griechischer Schriftsteller, erklärt die Entführung als ein Akt der Notwendigkeit, um Roms Wachstum anzukurbeln, die Völker zu vermischen und dadurch Bündnisse zwischen Rom und seinen Nachbarn zu erschaffen.

Titus Livius, ein römischer Geschichtsschreiber, sagt eindeutig, dass es keine sexuelle Gewalt gab. Im Gegenteil: Romulus bot den Mädchen die freie Wahl und versprach ihnen volle Bürger- und Eigentumsrechte. Die Völker der entführten Mädchen verlangten ihre Freilassung, aber nicht nur weigerte Romulus sich, sie freizulassen, sondern forderte diese Völker und Stämme im Gegenteil auf, ihre neue Verwandtschaft mit den Römern zu akzeptieren.
Die Entführung der Sabinerinnen gehört zu den ältesten Ereignissen in der Geschichte Roms und ist eng mit Rieti und dem Gebiet Sabina verbunden. Auf dem Reisefotografie-Blog von Claudio Salvati Photography.
Nicolas Poussin: Die Entführung der Sabinerinnen

Die Schlacht vor den Toren Roms

Von den vier großen Völkern, die Romulus Bedingungen nicht akzeptiert hatten und nun im Krieg gegen Rom standen, wurden die Ceninenser, die Antemnaer und die Crustuminer besiegt. Die Sabiner dagegen konnten durch die Bestechung Tarpeias, der Tochter des römischen Befehlshabers, in Rom eindringen. Die Sabiner, geführt von Titus Tatius, kamen bis zum Areal des heutigen Forum Romanum, wo die römische Armee auf sie wartete.

Beide Armeen trafen zwischen Palatinhügel und Kapitolshügel in einem gefährlichen und stagnierenden Schlamm aufeinander. Ein sehr blutiger und harter Kampf entfachte, erst schienen die Sabiner die Oberhand zu haben, dann aber feuerte Romulus seine Männer an und führte einen Gegenangriff, der die Sabiner weit hinter des ursprünglichen Schlachtfeldes warf.

Die Entführung der Sabinerinnen gehört zu den ältesten Ereignissen in der Geschichte Roms und ist eng mit Rieti und dem Gebiet Sabina verbunden. Auf dem Reisefotografie-Blog von Claudio Salvati Photography.
Jacques-Louis David: Die Intervention der Sabinerinnen

In diesem Moment warfen sich die Sabinerinnen, die zuvor von den Römern entführt worden waren, zwischen die kämpfenden Männer, um Römer und Sabiner zu trennen und ihren Zorn zu besänftigen. Titus Livius schreibt dazu:

“Auf der einen Seite flehten sie ihre Männer (die Römer) und auf der anderen Seite ihre Väter (die Sabiner) an. Sie baten sie, kein schreckliches Verbrechen zu begehen, indem sie sich mit dem Blut eines Schwiegervaters oder Schwiegersohns beflecken, und keinen Vatermord an den Kindern zu begehen, die sie gebären würden, Kinder für die einen und Enkel für die anderen”.

Mehr Informationen über Rieti und das Verhältnis der Sabiner zu den Römern findest Du hier: Rieti – Nabel Italiens.

Weiterführende Quellen

Plutarch: vitae parallelae (“Parallelleben”)

In seiner Romulus-Biographie* hat Plutarch die Geschichte um die Entführung der Sabinerinnen ausführlich geschildert.

Dionysius von Halikarnass: Antiquitates Romanae (“römische Altertümer”)

Dionysios verfasste mehrere Schriften über Rom, unter anderem sein Hauptwerk Antiquitates Romanae, auf Deutsch die Geschichte Roms, das als eine der wichtigsten Quellen für die Geschichtswissenschaft anzusehen ist, nicht zuletzt, weil für weite Bereiche andere Quellen fehlen.

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