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Der Maddalena-Archipel ist eine der schönsten Gegenden, die ich je gesehen habe, und obwohl die Costa Smeralda unzählige wunderschöne Orte beherbergt, ist La Maddalena mein Lieblingsort auf ganz Sardinien!
Ich beginne diesen Artikel mit der Hauptinsel des Maddalena-Archipels, der Insel La Maddalena.
Der Maddalena-Archipel besteht aus sieben Inseln und La Maddalena ist die größte von ihnen. Sie ist auch die einzige, die mit der Fähre erreichbar ist. Wie überall auf Sardinien, ist die Insel La Maddalena vor allem für ihre Strände und Buchten sowie ihr kristallklares Wasser bekannt.
Der beste Weg, um die Insel ohne große Anstrengungen zu genießen, ist dort ein Auto zu mieten. Es gibt nur wenige öffentlichen Verkehrsmittel, da der bewohnte Teil dieser Insel recht klein ist. Es ist zwar auch möglich, die Gegend mit dem Fahrrad zu erkunden, allerdings sind die vielen steilen Hügel wirklich nicht zu unterschätzen.
Mit der Fähre aus Palau kommst du direkt in die Stadt La Maddalena. Dieser kleine Badeort ist eine schöne und farbenfrohe Stadt, in der Du viele Souvenirläden, Cafés, Restaurants und Eisdielen findest. Der touristische Charakter ist nicht zu übersehen, dennoch ist es sehr schön, am Hafen und in den kühlen Gassen zu spazieren und die abendliche Brise zu genießen.
Für die Naschkatzen unter uns, die am Ende eines Badetags sich gerne etwas Süßes gönnen: Das Eis der Eisdiele Dolci Distrazioni schmeckt fantastisch!
Die 20 km lange und malerische Straße rund um die Insel ist der beste Weg, um die schönsten Orte von La Maddalena zu entdecken. Entlang der Straße findest Du auch unzählige schöne Aussichtspunkte.
Es gibt einige kleine und ziemlich wilde Buchten, in denen ich außerhalb der Hochsaison ungestört baden konnte. Wie so oft auf Sardinien ist der Weg zu den Stränden ziemlich steinig und Sand ist nicht immer vorhanden; daher ist es besser, Badeschuhe zu tragen, wenn Du dort schwimmen möchtest.
Hier sind einige der Highlights, die mich immer wieder nach La Maddalena hinziehen:
Und zu guter Letzt mein Lieblingsstrand: Capocchia du Purpu oder Testa di Polpo (auf Deutsch: „Oktopuskopf“) am westlichen Ende der Isola Giardinelli. Dorthin kannst Du zwar auch mit dem Auto gelangen, allerdings war die Straße bei meinen letzten Besuchen in einem sehr schlechten Zustand und deswegen blieb der Ansturm der Touristen aus. Am Ende der Straße, direkt beim Strand, ist ein kleiner Parkplatz. Der Octopus-Strand ist einfach atemberaubend, mit seinen massiven Granitfelsen, die von seichtem türkisfarbenen Wasser umgeben sind. Es ist meiner Meinung nach der schönste Strand auf der Insel La Maddalena!
Outdoor-Enthusiasten, die nicht nur den Maddalena-Archipel, sondern auch den wunderschönen Norden Sardiniens erkunden wollen, empfehle ich die Wanderkarten von Kompass für Nordsardinien*. Im Set ist die Region auf vier Karten aufgeteilt, um einen relativ großen Maßstab (1:50000) zu haben. Vor allem Mountainbiker und Wanderer können von den Karten profitieren, denn Wander- und Radwege sind alle als solche markiert. Sogar Reitwege finden sich in der Karte wieder.
Der Name ist Programm: Das 4-Sterne-Hotel Excelsior liegt direkt am Wasser und bietet einen fantastischen auf Palau und die Insel Santo Stefano. Die zentrale Lage ist perfekt, um La Maddalena und Caprera auch ohne Auto zu erkunden.
Via Amendola, 7, La Maddalena, Sardinien, Italien (Standort auf Google Maps)
Das Bed&Breakfast Clelias’s ist sehr modern und liebevoll eingerichtet. Die Lage ist sehr zentral und viele Strände können innerhab weniger Minuten erreicht werden, z.B. der Strand Punta Tegge oder die Buchten Cala d’Inferno und Cala Francese.
Via Cristoforo Colombo, 55, 07024 La Maddalena, Sardinien, Italien (Standort auf Google Maps)
Diese Unterkunft liegt mitten in der Altstadt von La Maddalena und doch etwas abseits der touristischen Plätze. Der Hafen ist gleich um die Ecke und die unmittelbare Umgebung bietet sehr viele und gute Restaurants sowie Osterie.
Via Goito, 1, 07024 La Maddalena, Sardinien, Italien (Standort auf Google Maps)
Die andere wichtige Insel im Maddalena-Archipel ist die Insel Caprera. Sie ist die zweitgrößte Insel des Archipels und seit 1982 ein vollständig geschütztes Naturgebiet. Caprera ist durch eine 1958 erbaute 600-Meter-Brücke, den “Ponte Moneta”, mit der Insel Maddalena verbunden.
Diese Insel ist ganz anders als ihre Nachbarn: Sie ist authentischer und wilder!
Nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch als letzte Residenz von Giuseppe Garibaldi ist die Insel Caprera bekannt. Das weiße Haus Garibaldis bewahrt seine Erinnerungen: Hier lebte der Held zweier Welten noch 26 Jahre bis zu seinem Tod. Alltagsgegenstände, Habseligkeiten und Uniformen kannst Du in dem Compendio Garibaldino, einem der meistbesuchten Museen Italiens, entdecken. Das Museum ist täglich außer montags geöffnet.
Garibaldi ist der Held der italienischen Unabhängigkeitskriege um 1860 und Symbol des vereinten Italiens unter König Vittorio Emanuele II.
Die zerklüftete Küste teilt Caprera in zwei Gebiete: Der östliche Teil ist mangels fester Straßen kaum mit dem Auto zu erreichen, abgeschirmt von rosa Granitfelsen, steil und mit mediterranem Gestrüpp bedeckt. Die unberührte Ostseite führte dazu, dass die Insel 1982 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und anschließend in den Maddalena-Nationalpark aufgenommen wurde.
Es ist zwar möglich, die abgelegenen Teile im Osten und Norden Capreras zu Fuß zu entdecken, jedoch sind Kratzer und Abschürfungen an den Beinen und Unterarmen vorprogrammiert, da die durch die Trockenheit sehr hart gewordenen Dornenbüsche kennen kein Pardon beim Erkunden der Gegend. Da Caprera von Wildschweinen bewohnt ist - diese sind den menschlichen Bewohnern zahlenmäßig überlegen -, solltest Du mit Zecken rechnen.
Die Gegend ist in Zonen aufgeteilt, die bestimmte Aktivitäten erlauben bzw. verbieten. Innerhalb der Zone A ist zum beispiel das Fischen strengstens untersagt. Dies ist der Fall auch bei Cala Coticcio, dem „sardischen Tahiti“, das unbedingt einen Besuch wert ist, und im Meeresgebiet zwischen Punta Rossa und Isola Pecora.
Im südöstlichen Teil ist Cala Portese – auch “Cala dei due mari” genannt – nicht zu übersehen. Dahinter liegt Punta Rossa, auf dem ein verlassenes Militärkomplex (“Batterie di Punta Rossa”) liegt und sehr viel zu erkunden bietet. Die Festung an der Südspitze der Insel Caprera stammt noch aus dem 19. Jahrhundert und blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wegen der strategischen Lage im nordwestlichen Mittelmeer ein aktiver Stützpunkt, während sie bis vor etwa zwanzig Jahren von der italienischen Armee zu Übungszwecken genutzt wurde.
Nach einem kurzen Spaziergang kommst Du zum herrlichen Strand des Schiffswracks (“Spiaggia del relitto”), der nicht nur von feinem weißen Sand, sondern auch vom Skelett eines alten Holzschiffes am Ufer kennzeichnet ist.
Im Westen dominieren flache Weiten und ein riesiger Kiefernwald. Jede Bucht ist ein Augenschmaus: Das blaue Wasser von Cala Napoletana, die wilde Natur von Cala Garibaldi und die Weite des weißen Sandes von Cala Serena sind einzigartig in der Welt.
Stagnali, ein ehemaliges Militärdorf mit einem Hafen für Fischer und Bootsfahrer, ist noch von Menschen besiedelt. Caprera ist auch bekannt für das Segelzentrum Centro Velico Caprera, eine der ältesten Segelschulen Italiens und die größte im Mittelmeerraum.
Die Insel Caprera ist der beste Ort auf Sardinien, um eine perfekte Mischung aus Strandurlaub und Wandern zu genießen. Die Wege sind gut markiert, nummeriert und die geschätzte Dauer der Wanderungen ist sowohl angegeben als auch halbwegs zutreffend. Wanderkarten sind im Tourismusbüro auf La Maddalena erhältlich.
Neben den Stränden und dem Garibaldi-Museum gibt es auf der Insel Caprera noch weitere Sehenswürdigkeiten:
Der Archipel bietet viel mehr, als die zwei größeren Inseln, denn wegen ihrer abgelegenen Lage sind die restlichen Inseln noch sehr wild und naturbelassen. Die schlechte Nachricht: Es nur einen Weg dorthin, und zwar mit einem Boot!
Aber es gibt Schlimmeres, als in La Maddalena ein Boot zu mieten und damit herum zu fahren, nicht wahr?
Die anderen Inseln sind kleiner, weniger beliebt und verlassen. Nicht zuletzt, weil sie streng geschützt sind und jegliches Bauvorhaben ist verboten.
Reisebüros bieten eintägige Bootstouren rund um die Inseln an. Die Abfahrten erfolgen vom Hafen in La Maddalena selbst oder schon in Palau, manche starten sogar im Hafen von Santa Teresa di Gallura und anderen kleineren Städtchen entlang der Costa Smeralda.
Da diese Art von Ausflügen sehr beliebt ist, sind die Tickets schnell ausverkauft, darum solltest Du unbedingt einige Tage in Voraus buchen.
Eine solche Tour kostet ca. 40 € pro Person (Stand 2021) und bei der Buchung kannst Du sogar den Abfahrtshafen auswählen. Diese Art von Tagestouren beinhaltet mehrere Schwimmstopps sowie ein Mittagessen auf dem Boot.
Die Touren führen Dich meistens auf folgende Inseln:
Da es sich um eine Inselansammlung handelt, erfolgt die Anfahrt über Wasser. Es gibt eine Fährenverbindung vom Hafen von Palau im Nordosten Sardiniens, die Dich direkt zum Maddalena-Hafen bringt und recht günstig ist. Die Fähren, die zwischen Sardinien und La Maddale pendeln, können auch Fahrzeuge mitnehmen.
Palau ist etwa 50 Minuten vom Flughafen Olbia und 3,5 Stunden von Cagliari entfernt.
Der Ticketschalter ist ein wenig versteckt, in einer Halle mit Cafè und Bars am Hafen von Palau. Am besten bist Du schon 30 Minuten vor Abfahrt da, um in aller Ruhe Tickets am Ticketschalter zu kaufen und sicherzustellen, dass noch genügend Plätze verfügbar sind, insbesondere wenn Du auch Dein Auto mitnehmen willst.
Für meine Überfahrt 2019 habe ich 40 € für zwei Personen + ein Auto (Hin- und Rückfahrt) bezahlt. Es gibt zwei Unternehmen, die Fahrten zu fast gleichen Preisen anbieten; beide sind voll in Ordnung und legen am selben Hafen an. Die Fahrt zur Insel la Maddalena dauert ungefähr 20 Minuten.
Ansonsten gibt es die Möglichkeit, an einer organisierten Bootstour teilzunehmen, um die anderen Inseln des Archipels zu besuchen. Abfahrten gibt es zum Beispiel von Palau, von der Insel La Maddalena und von Santa Teresa di Gallura. In nur einem Tag kannst Du so die besten Strände des Maddalena-Archipels entdecken!
Nach Sardinien kommst Du am besten mit der Fähre, wenn du mit dem eigenen Auto anreisen möchtest, oder mit dem Flugzeug, wenn Du lieber einen Mietwagen vor Ort nehmen willst und keine Lust auf eine lange Überfahrt aus Deutschland oder Österreich hast.
Die Fähre nach Olbia bzw. Golfo Aranci, dem nahegelegenen Industriehafen, verkehrt im nördlichen Italien von Genau und Livorno. Die Fahrt dauert normalerweise zwischen 12 und 16 Stunden, aber es sind auch schnellere Fährenverbindungen vorhanden. Die bekannteste Gesellschaft ist wohl Corsica/Sardinia Ferries*, deren gelbe Aufkleber auf der Heckscheibe vieler deutscher Autos zu sehen sind, aber viele andere Gesellschaften bieten eine Transportmöglichkeit vom italienischen Festland nach Sardinien.
Inzwischen gibt es nicht nur günstige Flüge nach Olbia, sondern auch nach Sassari oder Alghero. Die regionale Busunternehmen decken die Langstreckenverbindungen zwischen Flughäfen und den größeren sardischen Städten gut ab, auch wenn ich manchmal etwas Geduld entgegenbringen musste, weil der Bus schon voll war und der nächste 1,5 Stunden später kam, oder weil das Fahrzeug auf halber Strecke nur noch im dritten Gang fuhr und sich so die Fahrzeit um Einiges verlängerte.
Wenn Du schon mal auf der Maddalena bist, empfehle ich Dir, noch Capo Testa zu besuchen. Capo Testa befindet sich 25 km von Palau entfernt und ist wegen seiner Schönheit ein sehr beliebtes Reiseziel von Touristen aus der ganzen Welt. Dort sind gigantische Felsformationen mit überraschenden Formen direkt am Meer. Wirklich beeindruckend!
Einen Blogeintrag zu Capo Testa findest Du hier: Es ist einer meiner Lieblingsorte, die ich immer besuche, wenn ich auf Sardinien bin!
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